Hokas - die etwas anderen Laufschuhe

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> Dies ist nur ein Marketing-Gag des Herstellers

Wer die Geschichte des Hoka kennt, kommt nicht mit so einem Argument. Die zwei „Väter“ der Hokas sind sehr erfahrene Ultraläufer, welche als Entwickler bei der bekannten Firma <Salomon> gearbeitet haben. Es hat sie gestört, dass es bis dato keinen passenden Schuh für Ultraläufer gab. Nun hatten sie Pläne für eine entsprechende Konstruktion ihren Arbeitgebern vorgelegt, was aber abgelehnt wurde, da solche Schuhe nicht ins Marketing passen – weil halt die Natural-Running-Philosophie zurzeit der Trend ist. Darauf hin haben sie sich eine Bank gesucht, welche ihre Idee finanziert, ihren Job bei Salomon gekündigt und mit der Firma <Hoka> einen Produzenten gefunden, welcher von der Idee überzeugt war. Werbung wird überwiegend über Mundpropaganda gemacht. Flächendeckende Werbeaktionen wie bei den bekannten großen Herstellern gibt es nicht. Und es funktioniert: Die Teile verkaufen sich in der Szene wie geschnitten Brot und die Nachfrage ist erheblich größer als die Produktion. Mit Marketing-Gag hat dies nichts zu tun. Es sind die großen Hersteller, bei denen es um Gewinnmaximierung geht und „wie gut lässt sich ein Schuh verkaufen“ viel höher in der Prioritätenliste steht als „wie gut und brauchbar ist ein Schuh“. Die Marketing-Gags sind bei solchen Herstellern zu suchen und finden.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Hokas und Nachbauten namhafter Hersteller (die auf den Zug aufspringen werden) zumindest im Ultra-Bereich Standard sein werden.


Wer „Natural-Running“ kennt, dem wird natürlich schon auffallen, dass bei dieser starken Dämpfung etwas zwischen Fuß und Boden ist, was da – weil eigentlich unnatürlich – nicht hingehört. Aber jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Deshalb ist ein Hoka auch nur für entsprechende Rahmenbedingungen gedacht. DEN richtigen Laufschuh, für jedes Terrain und jede Trainingseinheit respektive Wettkampfeinheit gibt es nicht, wird es nie geben und kann es nicht geben. Jede Schuhkonstruktion hat irgendwo seine Berechtigung, Vor- und Nachteile. Die Fragen sind immer: Was ist das Ziel, mit wem habe ich es zu tun, was will ich damit machen? Jede umfangreiche Einseitigkeit ist Gift für den Körper. Und so heißt es auch bei Laufschuhen: variieren, variieren, variieren. Immer wieder wechseln und den Bewegungsapparat auch hierbei vor verschiedene Aufgaben stellen. Ich gehöre zu der massiven Mehrheit derer, welche aus der Praxis (!) von diesem Schuh überzeugt sind. Und gerade für lange Läufe, ggf. auf hartem Untergrund absolviert, kann ich den Hoka ganz klar empfehlen.

Natürlich werde ich weiterhin „normale“, härtere Trailschuhe im Gelände tragen. Und meine Nike „Free“ sind weiterhin meine absoluten Favoriten für kurze und schnelle Einheiten. Ich möchte auch weiterhin ein Gespür für den Bodenbelag und direkten Kontakt zu ihm haben, was ein Hoka naturgemäß nicht kann. Aber ich muss dies nicht ständig haben. Auf langen Strecken hat für mich oberste Priorität möglichst schmerz- und ermüdungsfrei zu sein. Und das kann der Hoka! Der Hoka kann eine Offenbahrung sein für Läufer, welche sich nach langen Läufen bisher immer wie ein Wrack fühlen oder immer wieder Gelenkbeschwerden haben.
Auch wenn eigentlich für Ultras gedacht, eine Hoka dürfte für jeden eine Option sein. Nur für kurze, harte Einheiten und Wettkämpfe ist er nicht erste Wahl.

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Fühlen sich auf diesem Boden richtig wohl ...


Zurzeit gibt es in Deutschland nur einen Händler für die Hokas. Ein kleiner, auf Ultra-Running spezialisierter Laufladen in Bochum-Wattenscheid. Klick mich.
Mit 155 - 175,- Euro sind die Hokas leider nicht gerade billig. Allerdings kosten die Top-Modelle der bekannten Hersteller auch nicht weniger. Außerdem wird er nicht in so hohen Stückzahlen produziert.
Hinzu kommen noch Fahrtkosten - denn es ist für Erstlinge zu empfehlen, die Dinger im Laden auszuprobieren! Die richtige Größe zu finden ist ggf. auch nicht so einfach.