Hokas - die etwas anderen Laufschuhe
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Mögliche Einwände
> Die hohe Sohle, wodurch der Fuß um die 1,5-2 cm höher steht, verstärkt die Gefahr des Kippens durch den längeren Hebel zwischen Fußgelenk und Boden (Stichwort Umknicken mit Verletzung).
Dies hängt nicht nur von der Sohlenhöhe ab, sondern auch entscheidend von der Sohlenbreite und der Sohlenhärte. Der Hoka hat eine sehr breite Sohle, insbesondere im Mittelfußbereich. Und die weichere Sohle passt sich (nachgebend) sehr stark einem unebenen Untergrund an, ja stülpt sich quasi darüber. Dadurch kippt er nicht mehr als andere Laufschuhe – im Gegenteil, je nach Bodenbelag ist er sogar kippsicherer. Paradebeispiel dafür sind Gefällstrecken mit grobem Schotter und Wurzeln. Während ein Standard-Schuh da teilweise schon grenzwertig kippen kann (gerade noch so nichtverletzend), bügelt der Hoka die Unebenheiten glatt und man kann erheblich sicherer – und schneller – auf solchem Terrain laufen! Auch ein maßgeblicher Vorteil der Dinger.
> Da eine stark ermüdete Muskulatur nicht mehr stabilisieren und stützen kann, ist es sehr wichtig, dass der Laufschuh dies übernimmt. Dafür muss er aber eher härter sein (bedingt durch seine Stützelemente). Ein weicher Schuh kann dies nicht und würde somit zu Fehlhaltungen führen, welche nicht gut für die Gelenke sind.
Hierbei kommt es auf die Dämpfungskonstruktion an. Ein Hoka ist zwar recht weich, deshalb aber nicht automatisch instabil. Außerdem fördert ein harter Schuh, getragen auf recht hartem Untergrund, die muskuläre Ermüdung maßgeblich. Ein Fakt, welcher oft unbedacht bleibt. Dann muss der Schuh einen müden Muskel stabilisieren, welcher teilweise erst durch den Schuh ermüdet wurde. Die berühmte Katze, welche sich selber in den Schwanz beißt. Außerdem wird dann ggf. mehr Stabilität mit ggf. starken Muskelschmerzen erkauft – was auch nicht sinnig sein kann. Und wir Läufer müssen uns nun mal vor Augen halten (auch wenn es uns nicht gefällt), dass unser verkorkster menschlicher Zivilisations-Organismus nicht mehr problemlos verkraftet, X Kilometer pro Woche / Monat / Jahr zu laufen. Da müssen wir halt ggf. mit technischen Mitteln tricksen.
> Eine so starke Dämpfung ist nicht natürlich. Die Muskeln verlernen selber zu dämpfen und zu stützen und verkümmern diesbezüglich. Natürliches Laufen erfordert das Gegenteil – nämlich möglichst wenige Schuh (und Dämpfung).
Ein Hoka stellt die „Natural-Running-Philosophie“ grundsätzlich nicht infrage und steht auch nicht wirklich im Widerspruch dazu. Ein Hoka soll herkömmliche Laufschuhe nicht ersetzen, sondern diese um eine sinnvolle Variante ergänzen. Ein Hoka nimmt nicht für sich in Anspruch, der einzig richtige Schuh zu sein – so etwas kann es auch niemals geben! Ein Hoka sagt nicht: „Trage nur mich und keinen anderen Schuh.“ Ein Hoka ist für ein spezielles Einsatzgebiet gedacht (nämlich primär für Ultra-Distanzen) und nicht als Universal-Laufschuh!
Siehe hierzu auch: Laufschuhe - Wie viel Dämpfung braucht man?
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