Thema Trailstöcke

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Stöcke und Läufer ... passt das zusammen?

Der typische Straßenläufer belächelt gerne die Nordic-Walker, welche ihre Stöcke in der Regel völlig funktionslos durch die Gegend bewegen. Diese Läufer machen dann aber auch schnell den Fehler, solche Stöcke generell infrage zu stellen, ohne zu bedenken, dass deren Anwendung in speziellen Situationen durchaus sehr sinnig ist. So ist die Benutzung von Stöcken in der Ultra-Traillauf-Szene schon Standard. Wer das als Straßenläufer gerne belächelt, würde selber der Belächelte sein, wenn er mit dieser Einstellung der Unwissenheit bei einem Trail-Ultra am Start steht. Der Läufer ohne Stöcke ist dann quasi der Außenseiter. Dies bedeutet natürlich nicht, dass solche Stöcke im extremen Gelände ein absolutes Muss sind. Aber man muss schon höchst bergfest und hochtrainiert sein, wenn man die Vorteile der Stöcke auf bestimmten Passagen nicht benötigt. Doch selbst Weltklasse-Ultra-Trail-Läufer verwenden teilweise Stöcke.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

1.
Auf sehr anspruchsvollem Trail hat man zusätzliche Stützen, welche die Sturzgefahr maßgeblich reduzieren, was insbesondere dann von größter Bedeutung ist, wenn man sich dabei nah an gefährlichen Abgründen bewegt, was im Gebirge nun mal gegeben sein kann. Und selbst die größte Trittsicherheit und die besten Schuhe kommen irgendwann an Grenzen. An solchen Passagen ist man dann auch mit Stöcken schneller. Sobald man wieder frei laufen kann, werden diese nur wie Speere gehalten oder zusammengesteckt bzw. gefaltet und an der entsprechenden Rucksackhalterung angebracht.

2. Ein weiterer Punkt kommt hinzu. Bei sehr langen Ultras im Gebirge, wo man mehr als 24 Stunden unterwegs ist, kommt irgendwann eine gewaltige Müdigkeitsmauer. Dann geht man nicht mehr so stabil auf seinen Beinen, man ist träge und wackelig. Im entsprechenden Gelände dann schnell nicht ungefährlich. In solchen Situationen sind solche „Gehhilfen“ ein Segen.

3. Bei langen, recht steilen Bergab-Passagen, wenn man geht und nicht läuft, lassen sich damit spürbar die Kniegelenke und Oberschenkelmuskeln entlasten.

Diese drei Faktoren waren mir bewusst und klar. Dennoch habe ich jahrelang ohne diese Hilfe meine Ultra-Trails absolviert. Ein weiterer Punkt, welcher mich irgendwann dazu bewegt hat, damit mal rumzuexperimentieren war dann der theoretische Vorteil, dass sich auf steileren Bergauf-Passagen die Oberschenkelmuskeln spürbar entlasten ließen. Aus ökonomischer Sicht bei einem Ultra mit vielen Höhenmetern von großer Bedeutung.

Diesbezüglich sehe ich allerdings keine Vorteile gegeben, was ich auch begründe möchte. Weiter >

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