Ausdauersport und Krafttraining
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Im Ausdauersport früher lange Zeit tabu und verpönt, hat sich mittlerweile schon längst ein Krafttraining als sinnvolle Ergänzung zum Ausdauertraining etabliert. Insbesondere die Oberkörpermuskulatur wird bei so mancher Ausdauersportart praktisch nicht nennenswert bzw. ausreichend genug beansprucht und bedarf eines entsprechenden Trainings.
Selbst wenn die gewählte Ausdauersportart im Prinzip ein gewisses Ganzkörpertraining darstellt bzw. dabei Oberkörper- und Beinmuskulatur verstärkt beansprucht (z. B. Schwimmen, Ski-Langlauf), so ist hier häufig eine gewisse Einseitigkeit gegeben. Dadurch wird nicht der ganze Muskelapparat ausreichend beansprucht und es entsteht auf die Dauer Dysbalancen im muskulären Kräftegleichgewicht. Überlastungserscheinungen des Körpers durch einseitige und hohe Trainingsbelastungen, sowie eine Vernachlässigung koordinativer Fähigkeiten (Bewegungstechniken werden nicht richtig erlernt) bei zyklischen Ausdauerdisziplinen sind nicht selten. Dabei machen sich diese Überlastungssyndrome nicht nur im Spitzensport, sondern auch verstärkt im Breitensport bemerkbar.
So manche Sportverletzung entsteht erst durch mangelnde koordinative Fähigkeiten, die vernachlässigt wurden und damit vermeidbar wären. So ist bei Läufern, welche fast ausschließlich auf ebenen Untergrund laufen, die Gefahr von Bänder- und Kapselverletzungen im Sprunggelenk durch ein Supinations-, bzw. Pronationstrauma (Umknicken mit dem Fuß nach außen bzw. innen) geradezu typisch, während diese bei Läufern, die regelmäßig auf sehr unebenen Bodenbelag trainieren (z.B. Cross-Läufer), kaum gegeben ist. Bei letzteren sind durch ein entsprechendes Training die Rezeptoren (eine Art Messfühler, z.B. bei Sehnen, Gelenken, Haut, Muskeln…) so sensibilisiert, dass die koordinativen Fähigkeiten der entsprechenden Muskulatur, also das gezielte Zusammenspiel der geforderten Muskeln und Muskelfasern, noch ausreichend funktionieren. So wie es eigentlich die Natur vorgesehen hat!
Dadurch sind die Muskeln in der Lage, sehr schnell zu reagieren und gegenzusteuern, und das Gelenk wird nicht über das kritische Maß bewegt. Dies, in Verbindung mit einer genügend kräftigen Muskulatur, erhöht die Gelenkstabilität ganz erheblich. Im Laufe der Zivilisation, der Mensch bewegt sich zu wenig, trägt überwiegend Schuhe und geht fast nur auf ebenen Untergrund, sind die propriozeptiven* Fähigkeiten aber immer mehr verkümmert.
Aus diesem Grund sollte der Ausdauersportler sein Ausdauertraining immer durch ein funktionelles Krafttraining ergänzen, unter Einbeziehung propriozeptiver Übungen.
*Was bedeutet Propriozeption?
- Gleichgewichtsfähigkeit
- Anpassungsfähigkeit
- Reaktionsfähigkeit
…gleich Tiefensensibilität. Es dient der Orientierung des Körpers im Raum durch Wahrnehmung über die Stellung und Bewegung der Gelenke.
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